Was dein kleiner Bauchbewohner dir sagen möchte:
Hallo Mama,
kannst du mich hören? Bist du da? Hallo?
Kannst du dich mal bewegen, damit ich weiß, dass es dir gut geht?
Ah, es wackelt wieder. Wir bewegen uns. Puh, da bin ich aber froh. Ich dachte schon, es würde dir nicht gut gehen. Ich schaukle so gerne friedlich in deinem Bauch hin und her.
Weißt du, es ist komisch.
Ich höre dein Herz schlagen, dein Blut rauschen, deinen ruhigen oder auch aufgeregten Atem. Ich spüre, wie du aufstehst, läufst, dich hinlegst. Ich nehme jede Bewegung und jedes Gefühl von dir wahr. Und doch bin ich mir nicht sicher, ob du da bist.
Deine Stimme ist mir so vertraut. Ich liebe es, sie zu hören. Ich bin hier rundum versorgt. In meiner kuscheligen, warmen, dunklen Welt. In dir habe ich alles, was ich brauche. Manchmal schimmert es rosig hindurch und manchmal ist es ganz dunkel. Ich fühle mich hier pudelwohl. Jeden Tag entdecke ich in meinem kleinen Universum etwas Neues. Schau mal, was ich gerade gelernt habe. Ich kann an meinen Fingern nuckeln.
Mama? Mama! Hörst du mich?! Warum antwortest du mir nicht?
Ich höre dich oft über mich sprechen. Du fragst dich, ob es mir gut geht. Mit allen Leuten sprichst du darüber. Warum nicht mit mir? Ich will dir so viel erzählen. Vor allem möchte ich dir sagen: Du bist wundervoll. Ich habe mir dich ausgesucht. Ganz bewusst hat sich meine kleine Seele dafür entschieden, bei dir einzuziehen. So wie du bist! Mit all deinen Gefühlen. Ich spüre, dass du dich genauso auf mich freust, wie ich mich auf dich.
Doch dann spüre ich, hm, …
Unsicherheit, Angst, Sorgen, Stress? Was hast du, Mama? Sprich mit mir. Wieso redest du nicht mit mir über deine Gedanken? Dein Körper versorgt mich mit allem, was ich brauche, um gesund zu wachsen. Doch was ist mit deinen Gedanken? Sie kreisen ständig um all diese Dinge: Haushalt, Arbeit, Erledigungen, Termine, …
Wann denkst du denn an mich?
Manchmal spüre ich dich. Meist ist es dann dunkel, deine Atmung wird langsamer, dein Körper ruht sich aus. Dann spüre ich dich. Das ist so schön. Kannst du mich dann auch hören? Spürst du auch unser Band? Du und ich, wir sind eins. Es ist so stark.
Ich bin für dich da.
Bist du auch bereit, für mich da zu sein? Auch, wenn du mich noch nicht sehen kannst? Ich möchte dich so gern schon jetzt kennenlernen. Erzähl mir, wie es dir geht, Mama? Dann erzähle ich dir, wie es mir geht. Unsere Geschichte begann schon als ich mich entschlossen habe, zu dir zu kommen. Weil du so ein besonderer Mensch bist. Du bist meine Mama. Ich habe mich für dich entschieden. Wir sind jetzt schon eine Familie.
Ich liebe dich. Du mich auch?
Dein kleiner Bauchbewohner