Das Wochenbett – die Zeit nach der Geburt

Denkst du auch bis zur Geburt? Und danach wird schon irgendwie? So ging es mir. Ich hatte das Wochenbett völlig unterschätzt. Ich wusste, man solle sich ausruhen, ein paar Tage im Bett verbringen. Mein Mann hätte 2 Wochen Urlaub und dann würde das schon werden. Dann wäre der Alltag wie vorher, nur eben mit Baby. Fehlanzeige. Erfahre, warum du unbedingt über die Geburt hinaus denken solltest.

 

Das Chaos traf mich hart. Alles war anders, ich hatte Hunger und der Besuch meiner Schwiegermutter nervte mich. So rosarot wie ich es mir vorgestellt hatte, war die erste Babyzeit nicht. Und das lag vor allem daran, dass ich mein Wochenbett wenig (bis gar nicht) vorbereitet hatte.

Was ist das Wochenbett?

Das Wochenbett ist der Begriff für die Zeit nach der Geburt. Die Zeit verdient eine besondere Beachtung, weil Mama und Babys sich kennenlernen, eine Bindung aufbauen und der Heilungsprozess des Körpers beginnt.
Nach der Geburt ist alles neu. Sowohl für Mama und Baby. Der Körper der Mama stellt sich um von Schwangerschaft auf stillende Mama. Nicht umsonst heißt es, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mama geboren wird. Frauen sind in dieser Zeit sehr sensibel. Das ist auch so angedacht von der Natur, damit die Mutter sensibel auf ihr Baby reagieren kann und offen für dessen Signale ist. Das Hormonzusammenspiel sorgt dabei zusätzlich zu der starken Veränderung des Alltags für ein Gefühlschaos.

Wie lange dauert das Wochenbett?

 
Wie es der Name schon sagt, dauert es einige Wochen. Es wird unterschieden zwischen dem frühen und dem späten Wochenbett. Das frühe Wochenbett dauert etwa 10 Tage. In dieser Zeit sollten Baby und Mama im Bett bleiben, sich ausruhen, den Geburtsprozess verarbeiten. Das Stillen spielt sich ein. Die Gebärmutter bildet sich in dieser Zeit besonders stark zurück. Der Beckenboden braucht die Erholung im Liegen, damit Problemen wie Senkungen vorgebeugt wird. Das Spätwochenbett kann sich bis etwa 8 Wochen ziehen. Je nach Kultur und Bedürfnis der Frau ist es unterschiedlich, ob diese Zeit weiterhin im Bett verbracht wird. Ich kenne keine Frau die 8 Wochen mit ihrem Baby im Bett geblieben ist.

Was ist der Wochenfluss?

 
Mit Wochenfluss wird die Blutung nach der Geburt bezeichnet. Durch die Ablösung des Mutterkuchens (Plazenta) nach der Geburt entsteht eine Wunde. Diese muss sich schließen und die Gebärmutter muss sich zurückbilden. Dies geschieht durch Nachwehen, besonders beim Stillen wird die Gebärmutter angeregt, zu kontrahieren. Der Wochenfluss läuft bei den meisten Frauen einige Wochen. Dabei verändert sich die Farbe und auch die Konsistenz kann sehr unterschiedlich sein. Teilweise kommen tennisball-große Brocken heraus. Das sind dann Klumpen aus geronnenem Blut und ist kein Grund zur Sorge.
Wenn der Wochenfluss schon nach ein paar Tagen aufhört, sollte unbedingt geprüft werden, ob alles in Ordnung ist, denn es kann auch zu einem Stau kommen.
Der Wochenfluss kann durch eine Bauchmassage oder in dem du dich mit dem Bauch auf ein Kissen legst, angeregt werden. Sprich hierzu mit deiner Hebamme.

Wie kann das Wochenbett vorbereitet werden?

 
Das Wochenbett sollte ebenso wie die Geburt vorbereitet werden. Es ist hilfreich zu besprechen, was dir wichtig ist und du dir wünschst. Es sollte klar sein, dass du dich ausruhst und dein/e Partner/in zuständig ist für Dinge wie kochen, Haushalt, was auch immer bei euch ansteht.
 
Bereite das Wochenbett so vor, dass du dich wohlfühlst. Es sollte gutes gesundes Essen zur Verfügung stehen, ein Platz zum gemütlichen Stillen eingerichtet sei (Stillkissen oder andere Kissen, sodass der Arm entspannt abgelegt werden kann), jemand der dich versorgt, am besten liegt auch die Nummer einer Stillberaterin bereit und eventuell unterhaltsame (Hör-)Bücher, falls du etwas Unterhaltung brauchst. Wenn du schon ältere Kinder hast, sollten diese „versorgt“ sein.

Besuch im Wochenbett?

 
Ob du Besuch im Wochenbett empfangen solltest oder nicht, ist dir überlassen. Wenn es dir gut tut, ist das in Ordnung. Meine Empfehlung ist, es dir offen zu halten. Am besten vorher schon darüber zu sprechen, dass ihr euch meldet, wenn ihr Besuch wollt und niemand einfach vorbeikommen soll. Eine Idee ist auch Besuch kommen zu lassen und statt Geschenken um Zeit/ Essen zu bitten. Die schönsten Babygeschenke waren für mich Körbe mit essen oder Selbstgekochtes.

Ernährung im Wochenbett

Im Wochenbett ist es wichtig, dass du dich vitamin- und energiereich ernährst. Der Körper ist auf Heilung und Milchbildung ausgerichtet. Dein Energiebedarf steigt in der Stillzeit. Daher sind Lebensmittel mit Kohlenhydraten, Eiweiß und Fetten eine gute Wahl Es ist sinnvoll vorzukochen oder sich fertig gekochte Gerichte aus frischen Zutaten liefern zu lassen. Am besten von Anbietern, die sich speziell auf das Essen im Wochenbett spezialisiert haben, wie z.B. Kerstin von Mothers Finest. Ich habe mir selbst ihr Essen in meinem Wochenbett liefern lassen und es hat mir den Tag extrem erleichtert und einfach gut getan. Wichtig auch: Trinke genug Wasser, damit die Milch gut fließt.

Rückbildung im Wochenbett

Im frühen Wochenbett kann die Heilung der Gebärmutter mit Imaginationen unterstützt werden. Du kannst schon am 3. oder 4. Tag damit beginnen in deinen Körper hineinzuspüren. Er fühlt sich vielleicht sehr ungewohnt an. Spür in dich hinein wie es dir geht. Wie dein Körper sich anfühlt. Nimm deinen Beckenboden wahr. Und stell dir vor wie dein Gewebe heilt. Hierfür gibt es eine Meditation in meinem Mitgliederbereich.

Gefühle im Wochenbett

 
Kennst du den Film „Alles steht Kopf“? Ungefähr so ist es im Wochenbett. Es fühlt sich bei jeder Frau anders an. Es kann eine Achterbahnfahrt der Gefühle sein. Von unbändiger Freude bis tiefer Traurigkeit. Hier spielt auch die Geburtserfahrung mit rein und die eigenen Persönlichkeit. Von einer Sekunde auf die andere verändert sich alles. Der Alltag ist erstmal nicht mehr wie gewohnt. Die eigenen Bedürfnisse werden hinten angestellt, weil du nun für ein kleines bedürftiges Wesen die Verantwortung hast. Vielleicht ist das Stillen auch erstmal etwas schwierig. Oder die Mutterliebe ist entgegen der Erwartung nicht sofort vorhanden. Die Situation kann schnell überfordern. Es ist wichtig die Gefühle da sein zu lassen, sie anzunehmen und bei langanhaltender Traurigkeit sich Hilfe zu suchen. Bei einer belastenden Geburtserfahrung kann die Emotionelle Erste Hilfe eine gute Möglichkeit sein.

Feel FinE, deine Sarah

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Artgerecht Babyschlafcoach

Autorin des Blogs

Ich bin Sarah, Mama von 2 Kindern und meine Mission ist es, werdende Mamas wie dich zu unterstützen sich auf ihre Geburt zu freuen, sie in Vertrauen und Verbindung zu erleben. Das klappt am besten, wenn du informiert bist und die Strategien kennst deine Geburt positiv zu gestalten. 

Wie hast du dein Wochenbett bisher vorbereitet? Schreib mir deine Wünsche und Anregungen in die Kommentare, damit dir der nächste Artikel optimal helfen kann.