Wehen – Was du darüber wissen solltest!

Wie fühlen sich Wehen an? Warum tun sie weh? Was passiert genau in der Gebärmutter? Wie erkennst du sie und wann solltest du dich auf den Weg zum Geburtsort machen? Diese Fragen beschäftigen dich vermutlich. Außerdem erfährst du hier noch ein Geheimnis, welches ich gern VOR meiner ersten Geburt gewusst hätte.

 

Als ich das erste Mal schwanger war, habe ich das Thema Wehen lieber ignoriert. So groß die Angst vor der Kontraktionstätigkeit meiner Gebärmutter. „Es wird unerträglich schmerzhaft“ waren meine Gedanken. Heute weiß ich, warum ich so dachte und dass es anders geht.

#15 Das Missverständnis mit den Wehen

Hör dir die Podcastfolge an und erfahre welche Missverständnisse über Wehen kursieren.

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Wellen

Was sind Wehen und wie entsteht Geburtsschmerz?

Wehen sind Muskelbewegungen der Gebärmutter. Um genau zu sein eine Anspannung der Längsmuskeln. Die Längsmuskeln ziehen an den Ringmuskeln, welche sich entspannen sollten. Denn ihre Aufgabe ist es, sich unter der Geburt zu öffnen. Sie sind gemeint, wenn wir über den Muttermund sprechen. Leider fällt es uns häufig schwer die Ringmuskeln zu entspannen. Ein Auslöser für Geburtsschmerzen. Denn wenn an einem angespannten Muskel gezogen wird, tut das einfach weh! Bestimmt kennst du das von Dehnübungen. Im Video ist die Tätigkeit der Gebärmutter mit einem Ballon und einem Tischtennisball veranschaulicht.

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Wie fühlen sich Wehen an?

Das kann sehr unterschiedlich sein. Viele Frauen spüren, dass ihr Bauch hart wird. Es drückt nach unten. Sie können auch mit Menstruationsbeschwerden verglichen werden. Rückenschmerzen sind auch möglich. Vielleicht spürst du auch einen intensiven Druck auf dein Steißbein. Wie du eben erfahren hast, spannen sich die Längsmuskeln an und ziehen an den Ringmuskeln. Es kann also auch als Dehnungsgefühl wahrgenommen werden und zeitgleich als hohe Muskelanstrengung. Denn das sind Wehen auch. Obwohl gern gesagt wird, dass „Wehen“ von „weh tun“ kommt, muss die Geburt nicht unbedingt weh tun. Viel mehr ist es eine Arbeit, die anstrengend ist. Aus der Sportpsychologie ist bekannt, dass Sportler ihre Leistung mit Mentaltraining steigern können. So ist es auch unter der Geburt. Dazu später mehr.

Welche Arten von Wehen gibt es und wie kannst du sie unterscheiden?

Es gibt 7 verschiedene Arten:

  • Übungswehen (treten während der Schwangerschaft auf, deine Längsmuskeln trainieren für ihren großen Auftritt)
  • Senkwehen (in den letzten Wochen der Schwangerschaft sorgen sie dafür, dass dein Baby tief ins Becken singt)
  • Vorwehen (sie beginnen den Muttermund zu öffnen, kommen noch unregelmäßig und können über einige Tage immer mal wieder auftreten)
  • Eröffnungswehen (sie sorgen dafür, dass der Muttermund nach und nach geöffnet wird, treten regelmäßig auf)
  • Übergangswehen (sie öffnen den Muttermund komplett und sorgen dafür, dass das Baby noch tiefer hinunterrutscht)
  • Presswehen (nun beginnt die Geburtsphase, das Baby gleitet hinaus)
  • Nachwehen (sie sorgen dafür, dass der Mutterkuchen und die Eihäute geboren wird, auch einige Tage nach der Geburt sorgen sie noch dafür, dass sich die Gebärmutter wieder gut zurückbildet)

In vielen Ratgebern werden zahlreiche Hinweise gegeben, wie die Wehen zu unterscheiden sind. Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen. Wehen, egal welche, sind bei jeder Frau anders. So individuell wie ihr Charakter sind auch die Wehen. Daher möchte ich wiedergeben, was meine Hebamme mir sagte: Es ist nicht wichtig, alle Wehen genau unterscheiden zu können. Es ist wichtig zu wissen, wie du mit ihnen umgehen kannst. (Weiter unten verrate ich dir, was du tun kannst.) Übungswehen, Senkwehen und Vorwehen sind wichtig, aber noch kein Anzeichen nun etwas bezüglich Geburt in die Wege zu leiten. Auch die Eröffnungswehen sind noch kein Grund SOFORT an den Geburtsort zu fahren. Du kannst diese daran erkennen, dass sich eine Regelmäßigkeit einspielt.

Wie lange dauert eine Wehe und in welchem Rhythmus kommt sie?

Eine Wehe dauert je nach Literatur zwischen 30 und 60s. Die Anspannung der Längsmuskulatur wechselt sich mit ihrer Entspannung ab, die etwa 5-10 Minuten einnimmt (je nach Geburtsfortschritt). Diese Rechnung hat mir großen Mut gemacht. Wenn wir nun von 60s Anspannung und 5 Minuten Pause ausgehen, macht das in einer Stunde: 50 Minuten Entspannung und 10 Minuten Anspannung! Das hört sich doch mega gut an, oder? Und die Anspannungszeit kannst du sogar noch verkürzen. Weiterlesen!

Wann sollte ich mich auf den Weg zum Geburtsort machen?

Hebammentipp: Bei Erstgebärenden, wenn die Wehen alle 5 Minuten kommen. Ab dem 2. Kind alle 7 Minuten. Unabhängig davon gilt: Wenn du dich zu Hause nicht mehr wohlfühlst, fahr los. Und sollten starke Wehen vor dem Geburtszeitraum beginnen, dann direkt Kontakt zum betreuendem Fachpersonal (Hebamme oder GynäkologIn) aufnehmen. Der Geburtszeitraum beginnt 3 Wochen vor dem ET und endet 2 Wochen nach dem ET. Innerhalb dieses Zeitraumes gilt die Geburt als eine Geburt am Termin.

Was kannst du tun, um die Wehen für dich zu nutzen?

Zunächst an deinem Mindset arbeiten. Die Wehen sind etwas Gutes! Sie tun alles dafür, dass dein Baby bald bei dir sein wird. Jede einzige Wehe bringt dich deinem Baby näher. Du kannst aber auch noch ganz aktiv etwas tun. Atme tief in den Bauch, wenn eine Wehe sich ankündigt. Das verstärkt die Kraft der Wehe. Die Längsmuskeln ziehen stärker an den Ringmuskeln, diese öffnen sich mehr und das Resultat: Die Dauer der Wehe verkürzt sich, da sie schneller die gleiche Leistung erbracht hat. Cool, oder? Bei meiner 2. Geburt habe ich tief in den Bauch geatmet, wenn eine Wehe kam und mir dabei gedacht: „In 30 Sekunden kann ich mich wieder vollkommen entspannen.“

Wie kann Geburtsschmerz reduziert werden?

Hierzu ist es wichtig zu wissen, dass es verschiedene Gründe für Geburtsschmerzen gibt. Demnächst erscheint dazu ein weiterer Blogartikel. An dieser Stelle möchte ich dir mitgeben, dass jegliche Arten von Schmerzen im Gehirn entstehen. Zunächst ist da immer nur ein Reiz auf unseren Körper. Im Falle der Geburt, das Ziehen der Längsmuskeln an den Ringmuskeln. Wie wir diese Empfindung bewerten, sorgt dafür, ob wir Schmerzen empfinden oder nicht. Damit möchte ich auf keinen Fall sagen, dass deine Geburt auf jeden Fall schmerzfrei wird, wenn du nur alles richtig machst. Ich möchte dir jedoch den Denkanstoß mitgeben, dass du etwas tun kannst und zwar mit deinem Gehirn. Das hätte ich so gern VOR meiner ersten Geburt gewusst. Wenn dich das Ganze interessiert, kannst du dir meine Angebote anschauen. Birth Flow Theatre verrät dir genau, wie du mit Schmerzen (Stop, nein Reizen) bei der Geburt umgehen kannst. Und auch alle weiteren Tools, um dein Geburtsglück selbst in die Hand zu nehmen, deine Geburt aktiv positiv zu beeinflussen.

Auch pflanzlich und schulmedizinisch gibt es Möglichkeiten die Schmerzen zu reduzieren. All das erwartet dich in meinem Beitrag zu den Geburtsschmerzen.

Ich hoffe, das baut dich auf und macht dir Vorfreude auf eure Geburtsreise und die Wehen.

Feel FinE, deine Sarah

Thumbnail Sanfte Geburt 5

In diesem Kurs erfährst du, was bei deiner Geburt auf dich zukommt. Vom Beginn bis zur Endphase. Was genau in deinem Körper passiert und was du tun kannst, um deine Geburt zu unterstützen. Das Wissen gibt dir Sicherheit und Vertrauen in deinen Körper. Keine Hechel-Tipps, sondern Tipps wie Schmerzen wirklich reduziert werden können. Außerdem erhältst du einen Einblick in meinen großen Geburtsvorbereitungskurs.

Artgerecht Babyschlafcoach

Autorin des Blogs

Ich bin Sarah, Mama von 2 Kindern und meine Mission ist es, werdende Mamas wie dich zu unterstützen sich auf ihre Geburt zu freuen, sie in Vertrauen und Verbindung zu erleben. Das klappt am besten, wenn du informiert bist und die Strategien kennst deine Geburt positiv zu gestalten. 

Was möchtest du noch zu Wehen oder Geburtsschmerzen wissen? Schreib mir deine Wünsche und Anregungen in die Kommentare, damit dir der nächste Artikel optimal helfen kann.